Die ersten Jahre nach der Schulgründung waren nicht der Unterricht das Problem. Das fiel mir einfach, denn im Vergleich zum normalen Schulunterricht hatte ich nur Gleichgesinnte um mich herum, alle waren lernbegierig. Alle wollten lernen, lernen, lernen und nochmals lernen. In kürzester Zeit konnte ich mit meinen Schülern große Ziele erreichen. Wettkämpfe in verschiedenen Stielen für uns gewinnen.
Gleich beim 5. Turnier erhielten wir einen Pokal für die erfolgreichste Mannschaft. Als kleiner Italiener fühlte ich mich 2 Meter groß. So stolz! Auf die gesamte Mannschaft, Eltern und Mitreisende, denn ohne deren Hilfe wäre schließlich mein Traum einer erfolgreichen Schule nicht wahr geworden. Dies kann ich voller Stolz bis heute beibehalten. Denn das Härteste im Leben eines jeden Trainers, egal ob im Kampfsport oder im Ballsport etc., gilt es irgendwann Abschied zu nehmen. Denn im Leben eines erfolgreichen Sportlers ändert sich auch alles, wenn es mit dem Studium, Job oder einer Familiengründung oder Nachwuchs und andere Lebensabschnitte und man muss sich evtl. von diesen abschied nehmen.
Somit habe ich diesen ständigen Druck alle anderen genauso auf dieselbe Gewinner Plattform zu bringen und zwar ständig von neuem. Diesen Standard nun mehr als 20 Jahre zu halten ist mein größter Erfolg.
David gegen Goliath – Wir hatten keine Chance gegen den übermächtigen Feind!
Aber wir waren trotz dem ganzen Wasser nicht unter zu kriegen. Denn wir hatten euch. Sportler, egal ob klein oder groß, Eltern und Freunde standen ab der ersten Stunde hinter uns. Bereits kürzester Zeit nach der Überflutung standen Sie da und halfen an allen Ecken, um tatkräftig und unermüdlich zu helfen. Manche haben ihre eigenen vollgelaufenen Keller und Schaden links liegen gelassen, um bei uns zu sein. Trotz allem haben wir am Ende des Tages fast alles verloren. Matten, Equipment, Schlagpolster, Bürobedarf, Solarium, Möbel und hunderte von Pokalen, Trophäen und Medaillen aus meiner Vergangenheit waren dahin. Anfänglich begannen Helfer, die Pokale zu putzen, aber es hätte nur durch ein Auseinanderschrauben von jedem einzelnen Pokal und das Grundreinigen funktioniert. Aber es waren einfach zu viele. Der schreckliche Geruch des verschmutzten Wasser würde einen unerträglichen Geruch in unserer Schule hinterlassen und somit mussten Sie in den großen Container wandern. In der Schule sind noch 2 Pokale davon übrig geblieben. Die sind versiegelt und man kann das Ausmaß erahnen, wie es damals ausgesehen hat. Notdürftig haben wir nach 4 Wochen wieder angefangen zu trainieren. In einer Halle haben wir Pavillons aufgestellt, die als Umkleidekabinen Ersatz gefunden haben. Tagsüber Baustelle und abends Training. Unseren Spaß am Sport hat das Hochwasser uns nicht genommen, es hat letztlich das Team weiter zusammengeschweißt. Nochmals vielen Dank an alle Helfer, ihr wart unglaublich und ohne euch und eure Zuversicht hätte ich bestimmt mich mal hängen lassen.
Am Anfang fragten wir uns: Wie machen wir das? Wie können wir das Corona Problem
lösen? Diese Frage trieb uns an und weckte in uns das Beste. Die einzige Lösung war das Online-Training. Wöchentlich fanden Zoom Meetings statt. Gemeinsam trainieren vor der Glotze. Davon wollen wir die Kinder eigentlich fernhalten, aber uns waren die Hände gebunden, es war einfach die beste Lösung.
Im ständigen Wechsel haben verschiedene Sportler Unterricht gehalten. Ob gemeinsames Schwitzen oder einfach eine Theoriestunde, die eine Sportlerin mit viel Mühe vorbereitet hatte. Mit den Wochen schwand das Interesse, es war doch was anderes. Klar freute man sich auf diese Termine, um endlich mal wieder die Klassenkameraden zu sehen. Aber es wurde doch aller Mühen langweilig. Also begannen wir, Hausaufgaben aufzugeben. Challenges wurden aufgerufen. Die Toilettenpapier Challenge war wohl das Lustigste, Toilettenpapier durch verschiedene Schwierigkeitsgrade zu treffen. Ob ein Rückwärtssalto mit dem wegtreten oder ein 360 im Sprung und die Rolle zu treffen, alles Mögliche kam am Ende der dabei raus. Und unglaublich lustige sowie extrem schwierige Kunststücke unterhielten uns. Schleppend wurden Maßnahmen zum Vorteil geändert und dann revidiert. Mühselig!
Aber nun stehen wir wieder wie vor Corona da, Sportler sind motiviert und die Schule steht wieder finanziell gut da.
Mal sehen was wir in dieser Runde alles meistern müssen. Aber egal was kommt, wir werden auch diese Runde überstehen.
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